Wer schon mal an einem Führungskräfte- oder Kommunikationstraining teilgenommen hat, kennt vielleicht den Ausspruch: „Feedback ist ein Geschenk!“. Das ist leicht gesagt. Doch was verbirgt sich hinter diesem Bild?
Wenn wir einem lieben Menschen ein Geschenk machen wollen, fließen häufig viele Gedanken im Vorfeld und viel Mühe mit ein. Wir überlegen, was wir schenken könnten, um die Bedürfnisse und Wünsche des anderen bestmöglich zu erfüllen. Wir wählen das Geschenk sorgfältig aus und achten auf beste Qualität. Wir geben uns Mühe mit der Verpackung, schreiben dazu vielleicht noch eine Karte und freuen uns am Ende meist genauso über das Schenken, wie der Beschenkte selbst über das Geschenk.
Dieses Bildnis lässt sich leicht auf Feedback übertragen: Wenn wir uns mit der Vorbereitung des Feedbacks genauso viel Mühe geben, wie mit der Auswahl eines Geschenks für einen lieben Freund, dann stiftet das Feedback meinem Gegenüber und mir gleichermaßen Freude und Mehrwert.
Zur leichteren Vorbereitung auf Ihr nächstes Feedbackgespräch haben wir einige Selbstreflexionsfragen für Sie vorbereitet, die Sie in der Rolle als Feedbackgeber gerne nutzen können:
- Warum möchte ich ein Feedback geben?
- Wie benenne ich das Gesprächsthema?
- Welche Ziele habe ich und welche Interessen verfolge ich mit meinem Feedback?
- Welche Beobachtungen habe ich konkret gemacht, zu denen ich ein Feedback geben möchte? Was habe ich gehört, gesehen, erlebt, wahrgenommen?
- Kenne ich konkrete Beispiele für meine Wahrnehmung, um meine Aussagen belegen zu können?
- Welches Learning möchte ich dem Feedbacknehmer mitgeben?
- Welche Veränderung wünsche ich mir? Welche Motivation sollte der Feedbacknehmer haben, sich zukünftig anders zu verhalten? Was kann ich dazu beitragen?
- Möchte ich konkrete nächste Schritte und Zeitfenster für die Veränderung planen/festlegen?
- Mit welchen Reaktionen kann ich beim Feedbacknehmer rechnen?
- Welcher Persönlichkeitstyp begegnet mir in diesem Gespräch? Wie kann ich bestmöglich auf ihn eingehen?
- Habe ich alles berücksichtigt, um dem Feedbacknehmer mit Klarheit und Wertschätzung begegnen zu können? Kann ich alles, was mir wichtig ist, mit Ich-Botschaften ausdrücken?
- Wie geht es mir selbst damit, dieses Feedback zu geben?
- Wie möchte ich mich nach dem Feedbackgespräch fühlen?
Viel Freude bei Ihrem nächsten Feedbackgespräch!