Coaching stellt eine der effektivsten Methoden der persönlichen Entwicklungs- und Veränderungs- arbeit dar und ist somit eines der wirksamsten Personalentwicklungsinstrumente. Die Coaching- Anlässe und -Ziele können sehr vielseitig sein und verschärfen sich unter Umständen wechselseitig.
Häufig werden Coachings genutzt, um Klarheit in schwierigen Situationen zu gewinnen, mit Herausfor- derungen in der Führung besser umgehen zu können, souverän Entscheidungen treffen, kommunizieren und umsetzen zu können und sich selbst, das eigene Verhalten und die eigene Wirkung zu reflektieren. Die Verbesserung der Lern- und Leistungsfähigkeit des Coachees im beruflichen Kontext, individuelle Fragen der Sinnsuche und nicht zuletzt der Wunsch nach einer tiefergehenden Persönlichkeitsentfaltung stehen darüber hinaus häufig im Zentrum eines Coaching-Prozesses.
Begriffsgeschichtlich bedeutet Coach „Wagen“, daraus abgeleitet wird der Coach zum Wagen- lenker, der die Fahrt (Coaching) zu einem Zielort steuert, begleitet, unterstützt. Das Ziel bestimmt der Coachee. So treten Coach und Coachee in ein gleichberechtigtes Kooperationsbündnis ein, dass ausschließlich die Ziele (Problemlösungen) des Coachees verfolgt und mit deren Erreichung endet.
Einzelcoaching findet im Schutzraum eines Vier- augengespräches statt. Unabdingbare Vorausset- zungen auf Seiten des Coachs sind Interesse, Em- pathie, Respekt und Wertschätzung des Coachees sowie Unparteilichkeit (Neutralität) und Verschwie- genheit. Damit entsteht eine Atmosphäre des Ver- trauens, in der die 4 P‘s realisiert werden können:
- Protection (Schutz)
Anbieten einer schützenden Atmosphäre, aber auch Anleitung zum Selbstschutz, zur eigenen Psychohygiene. - Process (Prozess)
Übernahme der Verantwortung für die Prozessge- staltung, damit sie für den Coachee unterstützend, nachvollziehbar und entwicklungsfördernd wird. - Permission (Erlaubnis)
Dem Coachee die Chance eröffnen, frei sprechen und seine Anliegen, Probleme offen ausbreiten zu können; gerade Führungskräfte leiden häufig unter einem Mangel an kompetenten und gleich- zeitig unvoreingenommenen Gesprächspartnern, an Isolation und Einsamkeit in ihrer Position. - Potency (Stärke/Fähigkeit)
Anbieten einer schützenden Atmosphäre, aber auch Anleitung zum Selbstschutz, zur eigenen Psychohygiene.
Coaching in diesem Sinne ist:
- ziel- und leistungsbezogen,
- maßgeschneidert auf die Problemlagen UND die Persönlichkeit des Coachees,
- zeitgünstig und damit kostensparend, weil direkt und ausschließlich an den relevanten Themen gearbeitet wird,
- kreativ, weil der atmosphärische Raum, die Frei- heit von jedem Druck, Machteinflüssen, Vorein- genommenheit den Coachee dazu anregt, eigene Ideen zu entwickeln, diese angstfrei zu äußern und im engen Kontakt mit dem Coach weiter zu entwickeln.
So entstehen Klarheit und Visionen, die konstruk- tiven Problemlösungen vorausgehen.
Unser Coaching-Verständnis bei Energie durch Entwicklung ist ganzheitlich- systemisch mit den Dimensionen:
Inhaltlich-Sachlich
Bereitstellung von Methoden, Instrumenten, Vor- gehensweisen zur Optimierung der Prozessgestaltung.
Emotional-Kommunikativ
Empathie, aktives Zuhören und Fragen zur Be- leuchtung der emotionalen Seite des Coachees, seiner Erfahrungen, Gefühle, Bedürfnisse, Wün- sche, seines Selbstbildes, seiner Sicht der Welt und seiner Stellung in der Welt führen zu einem tieferen Verständnis unserer Coachees und Op- timierung der Beziehung (hierzu gehört auch die kritische Selbstreflexion des Coachs und die Wahr- nehmung von Übertragungsmustern).
Ethisch-Konzeptiv
Die Klärung von Werten, „moral attitudes“, Haltun- gen des Coachees schärfen den Blick für seine Mus- ter des Denkens, Fühlens und Handelns, helfen zur Klärung seiner bewussten wie vorbewussten (dem Bewusstsein noch nicht unmittelbar zugänglichen) Motive und Bestrebungen. Dieselben Fragen auf den Coach selbst gerichtet leisten einen Beitrag zur tiefergehenden Verständigung zwischen Coach und Coachee.
System-Umwelt
Klärung der Muster des Coachees, seine Umwelt wahrzunehmen (u.a. subjektiv wahrgenommene Chancen und Möglichkeiten der Einflussnahme, der aktiven Gestaltung des eigenen Schicksals), Fragen nach fördernden und hemmenden Einflüs- sen der Umwelt liefern wichtige Informationen, um die Passung zwischen dem Coachee und seiner Umwelt zu befördern und neue Gestaltungsmög- lichkeiten zu eröffnen.
Dieselben Grundsätze gelten auch für weitere Formen des Coachings:
Gruppencoaching
Coaching von Personen, die in einer vergleich- baren hierarchischen Position stehen und/oder ähnliche Aufgaben zu bewältigen haben. Der Vor- teil liegt in den erweiterten Feedback- und Anre- gungsmöglichkeiten, die jetzt nicht nur vom Coach, sondern potenziell auch von jedem Gruppenmit- glied kommen können, ohne dass die schützende Atmosphäre einer auf die Fragen, Probleme und Ziele jedes einzelnen Mitglieds konzentrierten Vor- gehensweise verlassen wird.
Teamcoaching
Die Coaching Maßnahme umfasst das Team (z.B. eine Abteilung im Unternehmen, ein Führungs- team, eine Arbeits- oder Projektgruppe). Das über- geordnete Ziel ist stets die Optimierung der Zu- sammenarbeit. Dieses Ziel kann erreicht werden durch u.a. Abbau faktischer und/oder kommuni- kativer Hindernisse, Restrukturierung von Arbeits- abläufen, Integration von Ideen, Vorschlägen der Teammitglieder und nicht zuletzt einer Reflexion der Arbeitssituation des Teams.
Durch ein Coaching gewinnt der Coachee die folgenden Nutzen:
- Erkennen, wo er/sie im Leben steht, und was er/ sie tun kann, um die Ziele zu erreichen, die für sie/ihn wichtig sind.
- Verstehen, in welcher Hinsicht der Coachee sich bisher selbst blockiert und/oder blockiert erlebt hat.
- Gelassener, distanzierter und damit effektiver lernen, die bisherigen Probleme in neue Mög- lichkeiten zu verwandeln (Voraussetzung ist eine präzise Kenntnis der eigenen Stärken und Res- sourcen)!
- Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten und -fertigkeiten, der Empathie zum erfolgrei- cheren Umgang mit relevanten Personen aus dem beruflichen Umfeld!
- Steigerung des Selbstbewusstseins (Selbstrefle- xivität), der Selbstsicherheit und des Selbstver- trauens zum selbstbestimmteren Umgang mit sich selbst!
- Steigerung des intuitiven oder ganzheitlicheren Fühlens, Denkens und Entscheidens! Die meis- ten Entscheidungen entsprechen in dieser über- aus komplexen Welt nicht mehr einem „rational choice“ Modell, das eine geradezu irrational an- mutende Berechnung aller Folgen und Neben- folgen vorgaukelt, sondern intuitivem Wissen, das aus Erfahrungen, selbstreflexiven Prozessen gespeist wird, die selbstsicher anzuwenden sind.
- Erhöhung der Durchsetzungs- und Überzeu- gungskraft! Klarere Sicht auf das Wesentliche durch kritische, selbstbewusste Beurteilung fremdgesetzter Normen und Erwartungen, ver- bessertes Management komplexer Situationen durch erhöhte Entscheidungssicherheit und/ oder Reduzierung von Komplexität!
- Erweiterung eigener Denk- und Handlungsoptio- nen, Beschreitung neuer Wege, die einen wirklich weiterbringen, das Leben bereichern, einen zu- friedener, sinnerfüllter und (vielleicht) glücklicher machen!