Die meisten Führungskonflikte entstehen durch unklare Kommunikation! In Coachings und Beratungen stellen wir immer wieder fest, dass es für Führungskräfte eine enorme Herausforderung darstellt, klar und deutlich zu kommunizieren, was sie sich von ihren Mitarbeitenden wünschen bzw. von ihnen erwarten.
Es geht nicht nur darum, was getan oder erreicht werden soll, sondern auch WIE die Zusammenarbeit aussehen soll. Die Schwierigkeit liegt darin, diese Erwartungen auszudrücken, ohne vorwurfsvoll zu klingen – eine Fähigkeit, mit der offenbar viele zu kämpfen haben.
DIE HERAUSFORDERUNGEN DER FÜHRUNGSKRÄFTE SIND DABEI:
- Angst vor den Reaktionen der Mitarbeitenden: In Zeiten des Fachkräftemangels fürchten viele Führungskräfte, dass Mitarbeitende bei zu direkten Forderungen oder Bitten das Unternehmen verlassen könnten.
- Sorge, Grenzen zu überschreiten: Es besteht die Befürchtung, den Mitarbeitenden zu nahezutreten oder persönliche Grenzen zu überschreiten, wenn klare Erwartungen oder Wünsche geäußert werden.
- Unsicherheit der Führungskräfte: Manchmal sind sich Führungskräfte selbst nicht im Klaren darüber, was sie von ihren Mitarbeitenden erwarten. Die fehlende Klarheit bringt logischerweise automatisch Schwierigkeiten in der Kommunikation mit sich.
Tatsächlich ist es aber so, dass Mitarbeitende sich Klarheit in den Erwartungen und Wünschen ihrer Führungskräfte wünschen. Das äußern sie zumindest in unseren Workshops und Gesprächen immer wieder sehr deutlich. Vor allem im gewerblichen, aber auch im kaufmännischen Bereich.
Mitarbeitende wollen wissen, woran sie sind und was genau von ihnen erwartet wird. Die Angst, Mitarbeitenden zu nahezutreten, ist oft unbegründet, denn Klarheit, Struktur und Transparenz bringen Ruhe in die Arbeitsumgebung.
WAS DABEI ZU BEACHTEN IST: EFFEKTIVE KOMMUNIKATION
Um eine vorwurfsvolle Haltung zu vermeiden, ist es wichtig, in der Ich-Form zu kommunizieren und auf eine sorgfältige Wortwahl zu achten. Vermeiden Sie doppelte Verneinungen, Pauschalisierungen und Konjunktiv-Formulierungen wie „man müsste mal“. Stattdessen sollten Sie konkrete, präzise und klare Ich-Botschaften nutzen, um Ihre Wünsche und Erwartungen zu äußern.
SO KANN ES IN DER PRAXIS AUSSEHEN:
Führungskräfte sollten Mitarbeitende einladen, ihre Sichtweisen und Vorstellungen zur Zusammenarbeit oder Zielerreichung zu äußern. Dies eröffnet die Möglichkeit für einen offenen Dialog, in dem auch die Mitarbeitenden Vorschläge machen können.
ABER ACHTUNG: Dies entbindet Führungskräfte nicht von der Verantwortung, selbst Klarheit zu erlangen und zu kommunizieren.