Raus aus der Konditionierung – Rein in die Selbstbestimmung!

Wir alle sind jeden Tag mit vielen kleinen und großen Entscheidungen konfrontiert. Durch die VUCA-Welt, die neuen Formen der Arbeit im Kontext von New Work sowie durch die Digitalisierung steigt die Notwendigkeit Selbstverantwortung zu übernehmen auch in der Berufswelt deutlich. Die Auswahl an Möglichkeiten und die Zahl der Optionen, zwischen denen wir wählen können und uns entscheiden müssen, haben enorm zugenommen. Gleichzeitig sind die Vor- und Nachteile einzelner Optionen oft nicht mehr so eindeutig wie früher. Es wird immer schwieriger klare Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen.

Daher stellt sich die Frage, wie wir überhaupt Entscheidungen treffen, vor allem die für unser eigenes Leben relevanten Entscheidungen? Wie können wir, bei so vielen Informationen und geringer Klarheit, überhaupt für uns gute Entscheidungen treffen?

Zur Beantwortung dieser Frage lohnt sich ein Blick in die Neurobiologie. Diese hat festgestellt, dass unser Bewusstsein in der Lage ist, 40 Bits/Sekunde Daten zu verarbeiten. Unser Unterbewusstsein schafft dagegen 11 Million Bits/Sekunde. Unser Bewusstsein verarbeitet also lediglich 0,00036% der Daten im Vergleich zu unserem Unterbewusstsein. Trotzdem versucht unser starker, begabter Verstand die Autorität in unserem Leben zu sein, da er überzeugt ist, zu wissen, was das Beste für uns ist.

Das Problem ist, dass unser Verstand stark im außen orientiert ist und versucht, u.a. die Beziehungsbedürfnisse wie Wertschätzung, Akzeptanz, Bestätigung persönlicher Erfahrungen etc. zu befriedigen. Daher nutzt und denkt unser Verstand alles Mögliche, um den Anschein der Kontrolle zu erhalten. Genau das ist unser Dilemma, in dem wir häufig stecken. Wir alle kennen sicherlich die unendlichen Gedankenkarusselle, in denen wir uns alle möglichen Szenarien versuchen auszumalen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin nicht eintreten. All diese Gedanken, Hirngespinste, sind Produkte unseres Verstandes.

Doch was wäre, wenn wir eine andere zuverlässige Quelle für gute Entscheidungen hätten, die uns rund um die Uhr zur Verfügung stünde? Die gute Nachricht ist: Wir haben sie. In uns. Jederzeit. Unsere innere Stimme. Obwohl wir alle dazu konditioniert sind, Anerkennung und eine Autorität außerhalb von uns selbst zu suchen und Entscheidungen aus dem Verstand heraus zu treffen, haben wir dennoch eine vertrauenswürdige persönliche Autorität, der wir vertrauen können, wenn wir eine Entscheidung treffen. Die schlechte Nachricht ist: viele von uns haben durch unsere Sozialisierung und Konditionierung das Hören dieser inneren Stimme verlernt und müssen erst wieder lernen sie wahrzunehmen und ihr zu vertrauen.


DREI GRUNDFORMEN DER INNEREN STIMME

Nicht jeder Mensch nimmt die eigene innere Stimme auf die gleiche Art und Weise wahr. Es gibt verschiedene Formen innerer Stimmen, die mit den unterschiedlichen Persönlichkeitstypen zusammenhängen. Daher gilt es herauszufinden, welche Form der inneren Stimme zu einem passt. Die drei häufigsten Grundformen der inneren Stimme sind:

  1. Die innere Stimme der Klarheit

Dies ist für 50% aller Menschen die treibende innere Stimme. Diese Menschen durchleben oft emotionale Wellen der Begeisterung oder Frustration, wenn es um Entscheidungen geht. Während sie diese Emotionen durchleben, können sie schwer Entscheidungen treffen oder bereuen sie oft im Nachhinein, wenn sie doch welche getroffen haben. Spontane Entscheidungen sind damit oft nicht vertrauenswürdig. Für diese Menschen ist es ratsam, eine zeitliche Distanz zwischen den Emotionen und der Entscheidung zu schaffen. Die innere Wahrheit offenbart sich in ihrer Fülle mit der Zeit und kommt als ein Gefühl von Klarheit zum Vorschein. Geduld ist die Schlüsselkomponente, in dem man die emotionale Welle abwartet, bevor man eine Entscheidung trifft. Man kann diese eingebaute Wartezeit zum Wahrnehmen nutzen und dazu, spontane Fehler zu vermeiden.

Doch können wir es uns erlauben, uns diese Zeit zwischen Emotionen und Entscheidung zu nehmen? Ja! Denn wenn wir uns diese Zeit nehmen und andere bitten zu warten, finden die andern uns und unsere Fähigkeiten vielleicht noch wichtiger und anziehender, vorausgesetzt, dass das, was sie anbieten, für beide Seiten konkret ist. Das ist eine wirkungsvolle Intervention der Entschleunigung. Durch das Experimentieren damit, lernen und verstehen wir diese Form des Entscheidungsprozesses und entdecken für uns selbst, wie kraftvoll Warten sein kann.

  1. Der innere Ja-Nein-Sager

Menschen, die einen inneren Ja-Nein-Sager haben, hören oder spüren das innere „Ahham“ (Ja) oder das „Mhhmm“ (Nein) sofort, wenn sie gefragt werden ihre Energie für eine Sache oder eine Beziehung einzusetzen. Wichtig ist, dass Fragen am Ende immer so heruntergebrochen werden, dass sie mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Gibt es ein Zögern oder so etwas wie „hmm“, dann ist die Antwort: „Ich weiß es gerade nicht. Frag mich später noch einmal oder stell mir die Frage anders.“ Der innere Ja-Nein-Sager zeigt durch seine Reaktion, was für uns korrekt ist, wo unsere Grenzen sind und wofür wir gerade Energie haben, um zu unterstützen oder uns einzubringen.

Anders als bei der inneren Stimme der Klarheit, die eine zeitliche Distanz zwischen der Emotion und der Entscheidung braucht, ist der innere Ja-Nein-Sager im hier und jetzt verortet, er funktioniert nur im Moment. Er kann die Zukunft nicht vorhersehen. Wenn der innere Ja-Nein-Sager Dir für eine Sache grünes Licht gibt, dann weißt Du, dass Du über genug Energieressourcen verfügst durchzuhalten, bis Du die Aufgabe oder Beziehung vollendet hast oder bis Du dafür keine Energie mehr hast. Die Reaktion des inneren Ja-Nein-Sagers ist eine verlässliche, ehrliche und vertrauenswürdige Führung, um Widerstände zu reduzieren und Befriedigung zu maximieren.

  1. Das innere Warnsignal

Die Aufgabe des inneren Warnsignals ist es, uns vor Gefahren zu schützen. Wenn das innere Warnsignal unsere leitende innere Stimme ist, hilft es uns zu überprüfen, was gesund für uns ist und was nicht. Unsere hoch entwickelte Überlebensintelligenz, das innere Warnsignal, macht uns darauf aufmerksam, welche Umgebung, Richtung, Gelegenheiten und Menschen sicher und vorteilhaft für uns sind. Das innere Warnsignal verlangt eine tiefe Aufmerksamkeit für viele subtile, physiologische Anzeichen und die Fähigkeit zu handeln, wenn nötig und korrekt, egal wie die Konsequenzen aussehen mögen. Diese Stimme spricht leise und wiederholt sich nicht.

Für Menschen mit dieser inneren Stimme ist es wichtig, nicht zu viel im Voraus zu planen, sondern in der Gegenwart zu bleiben und sensibel darauf zu hören, was unser Körper uns sagt. Das innere Warnsignal meldet uns dann über unseren Körper, wenn Gefahr in Verzug ist oder wir uns in einem körperlichen Wohlgefühl entspannen können.


WAS IST DEINE INNERE STIMME?

Welche innere Stimme für Dich persönlich die führende und verlässlichste Stimme ist, wie Du mit ihr in Kontakt und Verbindung treten kannst und wie Du mit ihrer Unterstützung bessere Entscheidungen für Dich und Dein Leben treffen kannst, kannst Du zum Beispiel in einem persönlichen Coaching herausfinden. Habe ich Dein Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf Deinen Anruf unter +49 2161 93 72 820 oder Deine Email an info@energie-durch-entwicklung.com.

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