OKR (Objectives und Key Results) sind eine innovative Management-Methode, die einer Organisation dabei helfen kann, gemeinsam an der fokussierten Umsetzung von Zielen zu arbeiten. Durch das OKR-Modell können sich Unternehmen strategisch entwickeln und so die Brücke zwischen langfristigen Zielen und dem operativen Doing schlagen. Dabei werden alle Mitarbeitenden im Unternehmen in den OKR-Prozess eingebunden.
Was ist OKR?
OKR ist vor allem eine Management-Methode, die ihren Ursprung bereits in den 1970er Jahren hatte. Andy Grove hat damals den Chiphersteller Intel durch das OKR-System wieder auf Kurs gebracht. Dabei hat er sich von Peter Drucker’s Management by Objectives inspirieren lassen. Auch Google hat sehr früh die OKR-Methode für sich entdeckt und führt seinen großen Erfolg auch auf die OKR-Methode zurück. Seitdem Google im Jahr 2013 transparent gemacht hat, wie es mit der OKR-Methode arbeitet, entdecken immer mehr Unternehmen die Methode für sich.
Dabei ist OKR:
- ein Format, um Ziele zu formulieren und zu kommunizieren (Objectives and Key Results)
- ein Zielsystem, das lang- und kurzfristige Ziele sowie Zielsetzungen unterschiedlicher Teams synchronisiert
- ein agiler Prozess geprägt von Kontinuität und einer hohen Einbindung der Mitarbeitenden
OKR helfen Unternehmen dabei:
- Klarheit über die wichtigsten Aufgaben zu generieren
- Den richtigen Fokus für die nächsten drei Monate zu finden
- Über die richtige Verwendung knapper Ressourcen (Zeit und Geld) zu entscheiden
- Transparenz für alle Mitarbeitenden zu schaffen, dass sie an den richtigen Themen arbeiten
- Die Kommunikation im Team zu verbessern
- Indikatoren für die Messung von Erfolg zu implementieren
- Vision, Mission und Strategie an eine kurzfristige, operative Planung anzuschließen.
Um strategische Ziele in einer disruptiven VUCA-Welt unter Corona-Bedingungen umzusetzen, reicht es nicht, einfach nur mehr Anstrengungen zu betreiben, sich mehr Mühe zu geben oder mehr vom gleichen zu tun. Insbesondere für Unternehmen, deren Mitarbeitende nach wie vor in Kurzarbeit sind, ist ein „mehr vom Gleichen“ keine Option.
Vielmehr müssen Produkte, Prozesse, Arbeitsweisen und Lösungen etc. neu gedacht werden. Daraus ergibt sich ein kontinuierlicher Unternehmens- und Organisationsentwicklungsbedarf. Dieser muss sinnvoll und zielgerichtet orchestriert werden, damit er neben dem operativen Tagesgeschäft bewältigt werden kann. Hier empfiehlt sich der Einsatz der OKR-Methode.
Welchen Nutzen bietet die OKR-Methode?
OKR-Systeme zu implementieren und zu leben erfordert einen gewissen (Initial-) Aufwand, der sich aber lohnt, da der Nutzen, den ein OKR-System stiftet, diesen Aufwand um ein Vielfaches übertrifft.
Folgende Nutzenargumente sprechen für ein OKR-System:
- (knappe) Ressourcen werden zielgerichtet eingesetzt
- Prioritäten werden nutzenorientiert im Vorfeld definiert
- Der Fokus wird auf die wichtigsten Themen gerichtet
- Orientierung auf Ergebnisse
- Transparenz im gesamten Unternehmen (feste und freie Mitarbeitende)
- „Big Picture“ – alle Mitarbeitenden verstehen, wie sie zum Gesamterfolg des Unternehmens beitragen
Durch die konsequente Implementierung und Praktizierung der OKR-Methode werden zügig viele positive Effekte für alle Beteiligten spürbar:
- Überforderung und Stress werden reduziert
- Motivation und Zufriedenheit steigen
- Ziele der täglichen Arbeit werden klar (“Why“)
- Ansätze und Potenziale werden identifiziert
- Persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden
- Klarheit im Umgang mit Opportunitäten
- Klare Erfolgsmessung
- Grundlage, um „Nein“ zu sagen
- Zoom-Funktion: Verdichtung der Informationen über die Ebenen hinweg
Was ist ein OKR-Zyklus?
OKR beziehen sich immer auf den Zeitraum von drei Monaten, d.h. es werden – abhängig von der Größe und Komplexität des Unternehmens mit einem mehr oder weniger aufwändigen Planungsprozess – ambitionierte Ziele (Objectives) für die nächsten drei Monate festgelegt und dazu entsprechende Erfolgsfaktoren (Key Results) definiert. Dabei sollte man sich pro Unternehmenseinheit auf maximal fünf Objectives beschränken, denen jeweils ein Set von vier Key Results zugeordnet wird. Diese OKR sind für alle im Unternehmen transparent, d.h. jede/r Mitarbeitende im Unternehmen weiß, woran gearbeitet wird. Ein sogenannter OKR-Champion hilft der Organisation dabei, den OKR-Prozess erfolgreich zu durchleben und steht für Fragen zum Verfahren zur Verfügung. Dabei hat er eine rein moderierende Funktion und ist inhaltlich nicht verantwortlich.
Was sind Objectives und was sind Key Results?
A| OBJECTIVES
Objectives bzw. Ziele beschreiben das „WAS“. WAS will man in den nächsten drei Monaten konkret erreichen? Objectives…
…drücken also Ziele und Absichten aus
…sind ambitioniert und dennoch realistisch
…müssen greifbar, objektiv und unmissverständlich sein. Es sollte für einen Außenstehenden offensichtlich erkennbar sein, ob ein Objective erreicht wurde.
- Die erfolgreiche Erreichung eines Objective soll einen klaren Mehrwert für das Unternehmen darstellen
- Das Objective beschreibt also einen zu erreichenden Zustand in der Zukunft
- Objectives beziehen sich immer auf das ganze Quartal
- Es geht stets um qualitative, inhaltliche Ziele
- Große Projekte werden in Teil-Projekte zerlegt, die in einem Quartal bearbeitet werden können
B| KEY RESULTS
Key Results beziehen sich auf die Objectives und beschreiben das „WIE“. Sie…
…drücken messbare Meilensteine aus, die – sofern erreicht – Objectives auf sinnvolle Weise voranbringen.
…müssen Ergebnisse beschreiben, nicht Aktivitäten. Sobald die Key Results Wörter wie „beraten“, „helfen“, „analysieren“ oder „teilnehmen“ beinhalten, beschreiben sie Aktivitäten. Stattdessen sollten sie die Wirkung dieser Aktivitäten auf den Endbenutzer beschreiben.
…müssen einen Erfüllungs-Nachweis beinhalten. Dieser Nachweis muss verfügbar, glaubwürdig und einfach nachvollziehbar sein. Beispiele solcher Nachweise sind Änderungslisten, Links zu Dokumenten, Notizen und veröffentlichte Kennzahlenanalysen.
Key Results beschreiben also, WIE ein Objective erreicht wird. Dabei sollte man sich auf maximal vier Key Results pro Objective beschränken und den Key Results eine quantitativ und klar messbare Metrik hinterlegen. Es sollten keine Meilensteine definiert werden, denn alle OKR sind zum Ende des Quartals gleichermaßen fällig.
Die Erfahrung bei unseren Kunden zeigt, dass besonders unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie, d.h. viel Homeoffice und Kurzarbeit, die OKR-Methode dazu führt, dass Teams, die zu zerfasern drohen, wieder zusammenfinden, weil sie wieder eine gemeinsame Ausrichtung und Struktur erleben. Die positiven Effekte der OKR- Methode sind also schnell spürbar. Damit sich diese positiven Effekte für die gesamte Organisation nachhaltig einstellen, braucht es in der Regel zwei bis drei Durchläufe eines OKR-Zyklus, da sich viele Teams – abhängig vom Reifegrad des Teams – zunächst an die neue Arbeitsweise gewöhnen und diese einüben müssen. Aus der Erfahrung zahlreicher Kundenprojekte können wir jedoch sagen, dass sich diese Entscheidung kurz-, mittel- und langfristig lohnt.
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