Das Business Model Canvas (BMC) ist eine Methode, um die Wirtschaftlichkeit eines Geschäftsmodells zu erarbeiten. Ein neues Geschäftsmodell oder eine Startup-Idee können leicht visualisiert und darauf überprüft werden, ob sie auch unternehmerisch sinnvoll sind. Dabei ist das Business Model Canvas durchaus auf dem Weg, den guten alten Business Plan vollständig zu ersetzen, nutzen doch bereits über 5 Millionen Anwender diese Methode. Die ursprüngliche Idee stammt vom Schweizer Unternehmer, Dozent und Autor Alexander Osterwalder. Mittlerweile gibt es verschiedene Versionen der Canvas.
Was ist das Besondere am Business Model Canvas? Die Methode hilft dabei, alle wesentlichen Elemente eines erfolgreichen Geschäftsmodells in ein skalierbares System zu bringen. Z.B. können in einem Startup, in dem das Geschäftsmodell noch nicht vollkommen klar ist, durch das Business Model Canvas verschiedene Varianten schnell und übersichtlich miteinander verglichen werden. Aber auch bestehende Geschäftsmodelle lassen sich durch das BMC schnell weiterentwickeln, um Ideen zu bekommen, wie das Unternehmen in Zukunft agieren könnte.
Aufbau des Business Model Canvas
Das Business Model Canvas beinhaltet typischerweise zwischen neun und elf Kategorien, sogenannte Schlüsselfaktoren, die jeweils mit Inhalt gefüllt und in eine sinnvolle Beziehung zueinander gebracht werden müssen.
- Schlüsselpartner: Je nach Geschäftsmodell bietet es sich an, eine strategische Partnerschaft einzugehen, um die Effektivität des Unternehmens zu steigern und Risiken auf mehrere Schultern zu verteilen. Frage: Wer kommt als Partner in Frage?
- Aktivitäten: Um ein Produkt herzustellen oder eine Leistung zu erbringen, sind bestimmte Tätigkeiten notwendig. Frage: Welches sind die wichtigsten Tätigkeiten, um dieses Geschäftsmodell in die Tat umzusetzen?
- Kundennutzen: Jedes Produkt und jede Leistung hat eine Aufgabe: ein Problem des Kunden zu lösen oder ein Bedürfnis zu befriedigen. Jedes Produkt und jede Leistung muss dieses Nutzenversprechen enthalten: neuer, besser, stylischer, günstiger oder einfach nutzerfreundlicher als vergleichbare Angebote zu sein. Frage: Welchen Nutzen haben die Kunden, wenn sie das Produkt oder die Dienstleistung kaufen?
- Kundenbeziehung: Kunden können persönlich bedient werden. Sie können auch von Sprachautomaten oder Internet-Software von einer Frage zu einer möglichen Antwort geführt werden. Wie man die Kundenbeziehung gestaltet, ist ein wichtiger Bestandteil des jeweiligen Geschäftsmodells. Frage: Wie können die in Frage kommenden Kunden gewonnen und gebunden werden?
- Kundensegmente: Jedes Startup will ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen. Als Kunden kommen verschiedene Kunden-Kategorien in Frage: die Masse, eine Nische, unterschiedliche Kunden-Segmente. Frage: Welches ist die Kunden-Zielgruppe?
- Ressourcen: Eine Produktion zu bewerkstelligen oder eine Dienstleistung zu erbringen, ist nur mit bestimmten Ressourcen möglich: Betriebsstätte, Personal, Startkapital etc. Frage: Welche Ressourcen sind unverzichtbar?
- Vertriebs- und Kommunikations-Kanäle: Kunden kaufen nur, was sie kennen. Und das, was für sie erreichbar und verfügbar ist. Fragen: Wie erfahren Kunden von dem Angebot? Wie muss der Vertrieb gestaltet sein?
- Kosten: Jede Produktion und jede Dienstleistung ist mit Kosten verbunden. Sie fallen vor allem für die Aktivitäten, die Ressourcen und für Partner an. Frage: Welches sind die wichtigsten Ausgaben, ohne die das Geschäftsmodell nicht funktionieren würde?
- Einnahmequellen: Es gibt oft mehrere Wege, mit demselben Angebot Geld zu verdienen. Einmalzahlungen bringen schnell Geld in die Kasse. Abonnenten versprechen dagegen kontinuierliche Einkünfte über längere Zeit. Frage: Woher kommt bei diesem Geschäftsmodell das Geld?
- Team: Das Team ist wichtiger Bestandteil für den Erfolg eines Unternehmens. Wer gleiche Werte teilt und an einem Strang zieht, kann auch möglichen schwierigen Situationen besser begegnen. Frage: Welche Kompetenzen, auch soziale, sind im Team vereint?
- Werte: Werte sind oft schwer messbar. Trotzdem stehen sie für einen wesentlichen Teil des Unternehmens – sei es beim Aufbau des eigenen Teams oder von Kundenbeziehungen. Frage: Wofür soll das Unternehmen stehen? Was ist wichtig, was unwichtig?