Ich bin Simone Schwarz, eine der Teilnehmer*innen der Coaching-Ausbildung #edecoach21 und ich freue mich sehr, dass ich Dich auf meiner Reise , die fast ein Jahr dauern wird, mitnehmen darf.
In den kommenden Monaten werde ich Dir, in verschiedenen Gastbeiträgen, persönliche Einblicke in die einzelnen Ausbildungsmodule geben. In meine Learnings, meine Erfahrungen und meine Entwicklung. Ich bin sicher, es wird eine energetische, interessante und manchmal sicher auch (heraus)fordernde Reise sein – und ich freue mich drauf!
Um was geht es?
Es geht um Führung, darum, seine Kompetenz darin zu stärken, in schwierigen Situationen mit dem Team und im Coaching generell, den Überblick zu bewahren und sicherer zu werden. Und es geht darum, dass man, neben dieser Sicherheit, auch unterschiedliche Methoden und Tools an die Hand bekommt, um situationsadäquates, fundiertes Coaching-Wissen und -Können abrufen und verwenden zu können. Das Besondere an der Ausbildung ist aber, dass man nicht nur diesen „Werkzeugkoffer“ erlernt, sondern eben auch sich selbst (noch) besser kennenlernt und sich seiner selbst bewusst wird.
Modul 2 - Glaubenssätze
Bei allerbestem Sonnenschein, trafen wir uns zum zweiten #edecoach21 Ausbildungswochenende in Düsseldorf. Direkt am Rhein, so konnten unsere Gedanken und Energien mit dem Strom fließen. Es war für unsere Gruppe ein ganz besonderes Zusammentreffen, denn endlich konnten wir uns alle auch persönlich und offline kennenlernen, was wir sehr schätzten.
Das Thema des zweiten Ausbildungsmoduls war die Arbeit mit Glaubenssätzen. Das versprach Großes, denn von Glaubenssätzen kann sich keiner von uns freimachen. Wir mögen uns derer mehr oder manchmal auch weniger bewusst sein, aber unser Handeln und unser Verhalten bestimmen sie maßgeblich mit. Und wenn sich bestimmte (Verhaltens)Muster wiederholen, können wir ziemlich sicher davon ausgehen, dass dahinter ein Glaubenssatz steht.
Was sind Glaubenssätze? Wie entstehen sie?
Aber was sind Glaubenssätze genau? Petra Basler hat sie sehr anschaulich als „unhinterfragte Gewissheiten“ beschrieben. Es sind unsere Überzeugungen, unsere Wertvorstellungen, die teilweise schon in unserer Kindheit entstanden sind oder durch unsere Sozialisation, Erziehung, Erlebnisse, Erfahrungen und Situationen geprägt wurden und sich in unserer eigenen Wahrheit verfestigt haben.
Typische Glaubenssätze sind zum Beispiel:
– ich bin nicht gut genug
– Erfolg muss man sich hart erarbeiten
– ich muss perfekt sein/meine Arbeit muss perfekt sein
– ich muss es allen recht machen
– ich muss alles unter Kontrolle haben
– ich habe die Beförderung nicht verdient
– meine eigenen Interessen sind nicht so wichtig
uvm.
Was sind Deine Glaubenssätze? Wie sprichst Du mit Dir? Welche Gedanken stehen für Deine Wirklichkeit?
Für mich war es, innerhalb unserer Gruppe, spannend zu sehen, dass jeder von uns anders mit dem Thema umgeht. Manche sind sich ihrer Glaubenssätze bewusst, andere haben sich darüber noch nie Gedanken gemacht und der Rest ist irgendwas dazwischen. Ich gebe zu, dass ich zur ersten Gruppe gehöre, meine (lautesten) Glaubenssätze in- und auswendig kenne und deshalb ziemlich ungeduldig auf die Lösung des Ganzen oder noch viel lieber auf die Auflösung dieser hartnäckigen Begleiter hoffte.
Um einen größeren Blick auf das Thema zu bekommen, war allerdings das Ziel
des Moduls zunächst einmal, aus verschiedenen Perspektiven zu verstehen, was Glaubenssätze überhaupt sind, wie sie entstehen und wie sie in uns wirken. Anhand von geeigneten Methoden und Tools, nahmen wir uns konkrete Situationen aus unserem Business-Kontext vor.
Ein Beispiel dafür wäre zu fragen: mit welchem für mich typischen Verhalten, stoße ich als Führungskraft immer wieder an Grenzen oder bewirke nicht das, was ich möchte? Und dann zu schauen, welcher Glaubenssatz, welche Werte diesem Verhalten eventuell zugrunde liegen könnten, was mich diese „kosten“, aber auch: welchen Nutzen könnte es für mich haben?
Denn wer sagt, dass Glaubenssätze nur negativ sein müssen? – Womit wir bei einem meiner Aha-Erlebnisse des Wochenendes wären: es gibt viele hinderliche Glaubenssätze, es gibt aber durchaus auch förderliche Glaubenssätze, die uns stärken und unterstützen! Es geht somit nicht darum, Glaubenssätze einfach zu löschen, sondern vielmehr darum, die, die uns heute nicht mehr nützlich sind (und die sicherlich irgendwann einmal ihre Daseinsberechtigung hatten), zu transformieren.
Die Arbeit mit Glaubenssätzen - aufspüren und positiv verändern.
Mein Impuls für Dich
Nimm Dir einen Moment Zeit und überlege Dir einen prominenten Gedanken, dem Du immer wieder begegnest, der Dich schon lange begleitet und den Du als gegeben hinnimmst. Vielleicht nervt er Dich, vielleicht empfindest Du ihn auch als gesetzte Wahrheit.
Schreibe ihn auf und unterteile dann das Blatt in zwei Spalten. In die eine Spalte schreibst Du, ganz unzensiert, welchen Nutzen dieser Gedanken für Dich hat, wie er Dir hilft. In die zweite Spalte schreibst Du, was Dich dieser Gedanke kostet, welchen negativen Seiten er für Dich hat.
Schau Dir im Folgenden dann sorgfältig nur Deine Notizen auf der Nutzen-Seite an und überlege Dir, wie Du Deinen ursprünglichen Gedanken/Glaubenssatz so transformieren kannst, dass er eine positive Konnotation bekommt. Dein neuer Gedanken muss bezüglich der Wortwahl nicht zwangsläufig nah am alten sein. Lass Dir ganz bewusst Zeit und gebe Dich nicht mit dem ersten Ergebnis zufrieden (wenn Du merkst, dass da noch was anderes schlummern könnte).
Das kann natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus der Glaubenssatzarbeit sein, aber zeigt vielleicht auf, dass es sich lohnen kann, sich einmal intensiver damit zu beschäftigen.
Gerade im Business-Kontext, wenn man auch in der Rolle als Coach fungiert, ist ein gutes Bewusstsein der eigenen Verhaltensmuster, Werte und Glaubenssätze unerlässlich, um sich zum Coachee (in dem Fall dann die*der Mitarbeiter*in, das Team) gut abgrenzen zu können, damit man diese nicht auf ihn*sie projiziert.
Ich habe wieder sehr viel aus diesem Ausbildungswochenende mitgenommen. Viele Erkenntnisse, viele hilfreichen Methode und Tools, viele gute Gespräche. Und auch die Bestätigung des guten Gefühls aus dem ersten Modul für unsere wunderbare Gruppe.
Beim nächsten Modul wird es um Achtsamkeit und Wahrnehmung gehen, was sicher nicht minder intensiv werden wird. Die Vorfreude ist groß. Ich werde wieder berichten.