Team und Zusammenarbeit müssen sich neu finden

Wie Teams erfolgreich zusammenwachsen können

Wenn sich Unternehmen zusammenschließen, dann hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Teams in beiden Unternehmen, dem übernehmenden und dem übernommenen. Viele Fragen und Ängste werden aufgeworfen, wie es wohl nach dem Zusammenschluss weitergehen mag. Von echten Existenzängsten, weil die eigene Stelle in Gefahr ist, bis hin zu der Frage nach der Fortführung der Rolle, der Aufgaben, des Verantwortungsbereichs und zuletzt des persönlichen Status ist die Bandbreite sehr groß. 

Neben einer kontinuierlichen Kommunikation der Geschäftsführung in Bezug auf übergreifende Themen, Strategien, Ziele, Maßnahmen etc. gilt es auch auf der Teamebene verschiedene Faktoren in den Blick zu nehmen. Dabei spielen die jeweiligen Führungskräfte eine große Rolle, die den Veränderungsprozess frühzeitig und nachhaltig begleiten, steuern und moderieren.

Persönliches Kennenlernen und gemeinsame Team-Ausrichtung

In der Praxis hat sich ein frühzeitiges persönliches Kennenlernen der neuen Kolleg*innen bewährt. Durch das direkte Gespräch und den persönlichen Kontakt werden in der Regel Berührungsängste abgebaut und „die anderen“ werden von einer bedrohlichen Gruppe zu Kolleg*innen, die letzten Endes im gleichen Boot sitzen. Viele Fragen und Irritationen lassen sich über den persönlichen Kontakt deutlich leichter klären und so Missverständnisse und Konflikte vorbeugen. Neben einer persönlichen Vorstellung sollte bei dem Kennenlernen auch die bisherige Rolle, Arbeitsweise und Ausrichtung/Fokussierung beschrieben werden, so dass die neuen Kolleg*innen verstehen können, warum bisher Dinge entsprechend gehandhabt wurden.

Ein persönliches Kennenlernen reicht für die erfolgreiche Integration natürlich nicht aus. Wichtig ist darüber hinaus auch die gemeinsame Ausrichtung als Team, d. h. die Definition gemeinsamer Ziele und einer Vision. Was will das Team in Zukunft gemeinsam erreichen? Was kann es nun tun, was es vorher vielleicht nicht konnte? Welche Möglichkeiten eröffnen sich durch den Zusammenschluss? 

Basierend auf der Team-Vision und den Team-Zielen sollten auch die Rollen der einzelnen Mitglieder noch einmal explizit definiert und geklärt werden. Welche Erwartungen gibt es an die verschiedenen Rollen? Welche Ziele und Aufgaben gehören zu welcher Rolle? Wie greifen die unterschiedlichen Rollen im Team ineinander und wie funktioniert dann die gemeinsame Zusammenarbeit? Wie soll in Zukunft Kommunikation und Abstimmung im Team erfolgen, wie laufen Entscheidungsprozesse ab und wer ist für welche Entscheidungen verantwortlich?

Neben der Klärung dieser Punkte in den jeweiligen Teams, gilt es auch, die Zusammenarbeit zwischen den Teams noch einmal zu betrachten und insbesondere an den zentralen Schnittstellen in einem gemeinsamen Prozess so zu bearbeiten, dass der Informationsfluss und eine konstruktive Zusammenarbeit gewährleistet sind.

Team und Zusammenarbeit basieren also zentral auf dem persönlichen und menschlichen Kontakt und Austausch. Die Erfahrung in der Praxis zeigt, dass dieser Kontakt und Austausch am Anfang zumindest einmal in Form eines persönlichen Kennenlernens stattfinden sollte und im Weiteren dann auch über Videokonferenzen und telefonisch fortgeführt werden kann. Dabei spielt die Führungskraft eine moderierende Rolle. Die unterschiedlichen Emotionen, die vor, während und nach einer Integration entstehen, sollten durch die Führungskraft empathisch wahrgenommen werden. Je nach Bedarf liegt es auch in der Verantwortung der Führungskraft, mit den Emotionen der Mitarbeitenden während des Veränderungs- und Integrationsprozesses umzugehen und diese in eine zuversichtliche, motivierende und optimistische Haltung zu verändern.

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